Ulrichshögler Luftpistole-Team bleibt erstklassig

Siegplatz in der Relegationsrunde bedeutete den Erhalt der 1. Bundesliga Süd - 30 Ringe Vorsprung

ULRICHSHÖGL (schl) - Gebeutelt von Verletzungen und damit verbundenen Ausfällen wichtiger Akteure absolvierte die Luftpistole-Mannschaft der SG Ulrichshögl eine verkorkste Erstligasaison, die darin mündete, dass man zwar den Direktabstieg (betroffen davon war der SV Altheim-Waldhausen) vermeiden konnte, jedoch, wie schon im Vorjahr, als Tabellensiebter in die Relegationsrunde musste. Unter fünf Teams galt es jüngst auf der Schießanlage in München-Hochbrück entweder Platz 1 oder 2 zu erreichen um den Verbleib in der 1. Bundesliga Süd zu sichern. Aufgrund starker Konkurrenz ein schwieriges, letztlich insofern mit Platz 1 geglücktes und abschließend mit einem Glaserl Sekt gefeiertes Unternehmen, weil endlich wieder jene Stammbesetzung zur Verfügung stand, mit der man die Saison seinerzeit so hoffnungsvoll eröffnet hatte.

Der Modus beinhaltete nicht einen "Gegeneinander-Vergleich" des Quintetts, sondern jeder Vereinsschütze zielte so sicher wie möglich in zwei Durchgängen mit insgesamt 80 Schuss. Da war für jeden Einzelnen am Schießstand neben stoischer Ruhe auch enorme Konditionsstärke vonnöten, wenn die Pistole trotz vorgeschriebener Zeitspanne für die 40 Schuss oft lange mit gestrecktem Arm so in den richtigen Augenwinkel gebracht werden musste, bis jeder nach eigenem Gutdünken entschied, abzudrücken.

Die Team setzten, wie bei den Verbandskämpfen auch, fünf Schützen ein. Freilich, die SG Ulrichshögl warf als großes Plus die Erstliga-Routine und die bekannte Nervenstärke ihrer Protagonisten in die Waagschale, was dann auch mit wesentlich ein grund war, dass ein "Happy end" gefeiert werden konnte. Dabei startete die SGU zunächst ausgesprochen mäßig, lag nach zwei Serien auf Platz 4. Dann aber besserte sich die Schießleistung gewaltig und so legten die von treuen Fans begleiteten Ulrichshögler 1877 Ringe nach Abschluss des ersten Durchgangs vor. Das waren exakt zehn Ringe Vorsprung vor dem FSG Zwiesel, welche aber die Verfolger knapp auf den Fersen hatte: 3. FSG Hilpoltstein 1861, 4. SV Willmandingen 1857 und SV Hubertus Fraulautern 1836, in deren Reihen übrigens mit dem deutschen Nationalkaderschützen Frederic Dzierzon ein absoluter Top-Schütze stand, der mit 388 Ringe auch das höchste Tagesergebnis des 1. Durchgangs erzielte.

Die Ulrichshögler schlossen ihre Serien folgendermaßen ab: Vigilio Fait 95/98/93/95 = 381 (der italienische Nationalkaderschütze und Olympiateilnehmer war insofern nicht ganz zufrieden, weil er zehn Mal 9,9 schoss und die Zehn jeweils nur um Millimeter-Bruchteile verfehlte), Tobias Steinberger 89/92/96/94 = 371, Regina Altbauer 92/91/96/95 = 374, Manuel Heilgemeier 92/93/97/93 = 375, Sandra Schönmetzler 92/95/94/95 = 376.

Nach einer kurzen Mittagspause ging´s wieder an den Schießstand - und diesmal legten die Schützlinge von Coach Andreas Trommer von Anfang an konzentriert los, gaben sich keine Blöße mehr und vereinigten nach 1876 Ringe gesamt 3753 auf sich. Das war bei 30 Ringe Vorsprung der unangefochtene Sieg und der somit gesicherte Erhalt der 1. Bundesliga Süd. Die Einzelergebnisse: Vigilio Faith 98796/96/93 = 383, Tobias Steinberger 95/94/94/93 = 376, Regina Altbauer 93/95/88/94 = 370, Manuel Heilgemeier 95/92/96794 = 377, Sandra Schönmetzler 97/92/92/89 = 370. Um Platz 2, der ja ebenfalls zum Aufstieg in die Elite der Erstligisten berechtigte, wurde hart gefightet. Zwiesel wurde vom Ersten der Regionalliga Südwest SV Willmandingen (bei Reutlingen) dank einer erheblichen Steigerung überflügelt, wobei vor allem Wolfgang Psenner mit 384 Ringe für das allgemein beste Nachmittagsresultat sorgte. Für das Team schossen außerdem Jochen Mock, Jürgen Flad, Marco Deh und Klaus Vollmer. Mit 1866 Ringe, dann insgesamt 3723 schafften die Baden-Württemberger tatsächlich nach sieben vergebenen Anläufen nun den Sprung in die erste Liga. Die Niederbayern aus Zwiesel (Erste der Regionalliga Süd) in der Besetzung Tobias Heider, Johannes Bredl, Alexander Eider, Erich Käser und Dr. Erich Jungbauer ließen ziemlich nach, vereinigten nur noch 1847 Ringe, in der Gesamtwertung 3714. Die somit verpasste Qualifikation tröstete natürlich nicht über in diesem Fall undankbaren dritten Platz hinweg.

Die FSG Hilpoltstein (2. der Regionalliga Süd) mit Karl Schmidt, Alexander Engel, Rainer Sellinger, Helmut Gruber, Stefan Lutz, abgestiegen aus der 1. Liga in der Saison 2006/07, musste ihren Wieder-Aufstiegsversuch als gescheitert ansehen, denn 1838, gesamt 3699 Ringe reichte natürlich nicht, ebenso wenig beim SV Hubertus Fraulautern (in der Besetzung Frederic Dzierzon, Andreas Wilhelm, Helmut Hennig, Ralf-Peter Müller und Markus Blass), der sich zwar gegenüber dem Vormittag um vier Ringe auf 1840 steigerte, jedoch mit 3676 klar auf der Strecke blieb und mit dem letzten Platz vorlieb nehmen musste.

Die Ulrichshögler Mannschaft wurde betreut von Trainer Andreas Trommer und Manager Andi Steuer. Unter den anfeuernden Schlachtenbummlern kamen auch einige Schützenkollegen vom Bundesligisten Ötlingen, mit denen die SGUler freundschaftliche Kontakte pflegen.

E. Schlosser

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