Aus der Chronik

 
Da mit Kriegsende 1945 die Kasse mit den Gründungs-unterlagen und den Vereinsbüchern gestohlen wird, ist das genaue Gründungsdatum nicht mehr bekannt.
Die Schützengesellschaft Ulrichshögl wird in diesem Gasthaus auf dem herrlich gelegenen Fleckchen Erde im Jahre 1909 von sieben beherzten Männern aus Liebe zum Schießsport gegründet.
Ihr Ziel ist es, die Freude am Schießsport und die Pflege alten Brauchtums in der Gesellschaft zu verwirklichen.
Die sieben Gründungsmitglieder, von denen Gebhard Hogger zum 1.Vorstand und Ernst Friesinger zum 1.Kassier gegewählt wird, sind:

Ulrichshögl
Gebhard Hogger geb. 1869

Felberbauer von Mürack

Ernst Friesinger geb. 1880 Steinmetz von Ulrichshögl
Benedikt Maier geb. 1880 Gastwirt von Ulrichshögl
Ulrich Wimmer geb. 1878 Steinmetz Meister von Ulrichshögl
Johann Suhrer geb. 1889 Bauer von Mürack
Ludwig Wiesbacher geb. 1889 Bauerssohn von Ulrichshögl
Stefan Suhrer

geb. 1890

Bauer von Reit


Bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges 1914 steigt die Mitgliederzahl auf 18 an; von ihnen kehren sechs nicht mehr in die Heimat zurück.
Im Herbst 1919 treffen sich die Heimkehrer im Vereinslokal, um ihre vor 10 Jahren gegründete Gesellschaft wieder aufblühen zu lassen. In den ersten Jahren wird ausschließlich mit dem Zimmerstutzen des Gastwirts Benedikt Maier geschossen, bis 1927 von folgenden 5 Schützenkameraden dem Verein ein Zimmerstutzen gestiftet wird :
Ludwig Wiesbacher
geb. 1889 Ulrichshögl
Johann Suhrer
geb. 1889 Mürack
Stefan Suhrer geb. 1890 Reit
Benedikt Maier geb. 1880 Ulrichshögl
Gebhard Hogger

geb. 1895

Mürack

In den Jahren 1934/35 wird in Reit ein vereinseigener Kleinkaliber Schießstand errichtet, wofür die Gemeinde das Baumaterial zur Verfügung stellt. Als im 2.Weltkrieg der Schießbetrieb eingestellt wird, verfällt dieser jedoch zwangsläufig wieder. Aus den Reihen der im Jahre 1939 auf 48 Mitglieder angewachsenen Schützengesellschaft fordert der Krieg wiederum 10 Opfer.

Am 24.Oktober 1951 findet im Vereinslokal in Ulrichshögl die erste Zusammenkunft nach dem Kriege statt, womit die Schützengesellschaft Ulrichshögl wieder im Vereinsregister geführt wird. Für den Schießbetrieb müssen in der Gaststube zwei Schießbahnen aufgebaut und durch ein Fenster in einen Nebenraum geschossen werden, anfangs ausschließlich mit dem vereinseigenen Zimmerstutzen. Im Oktober beginnt von nun an jeweils das Schießjahr und dauert bis zum Faschingssonntag mit dem Schützenball als Höhepunkt und Saisonabschluß. Erste Freundschaftsschießen werden am 04. November und 26. Dezember 1952 mit dem Schützenverein Ainring durchgeführt.

In der Jahreshauptversammlung von 1957 fällt der für den Verein richtungsweisende Beschluß, am 01.Januar 1958 dem Bayerischen Sportschützenbund beizutreten. Mit nun 52 Schützen ist man jetzt schon einer der stärksten Schützenvereine im Rupertigau. In derselben Versammlung wird beschlossen, einen 3.Schießstand und ein 2.Vereinsgewehr (Luftgewehr) zu kaufen.

In zwei Versammlungen 1958 wird beschlossen, sich eine Schützenfahne für das 50-jährige Gründungsjubiläum am 15. und 16. August 1959 anzuschaffen; ebenso soll ein Denkmal für die Gefallenen aus beiden Weltkriegen bei der Ulrichshögler Kirche errichtet werden. Außerdem wird 1959 zum ersten Mal eine Schützenkette für den Schützenkönig ausgeschossen; erster Träger der Kette ist Peter Edfelder jun. (geb. 1937).

Die Fahnenweihe, bei der die Schützenfreunde aus Höglwörth-Anger als Patenverein fungieren, ist trotz des regnerischen Wetters ein voller Erfolg :


Denkmal

Die Bilder zeigen das neu errichtete Denkmal und die Begrüßung der Vereine am Festplatz, sowie die neue Fahne mit der Fahnenmutter Maria Edfelder (Hofer) und Fahnenbraut Marianne Maier.

Festzug
die neue Fahne
Seitdem wird der 15.August als Jahrtag der Schützengesellschaft Ulrichshögl begangen, an dem allen Verstorbenen und Gefallenen würdig gedacht wird.

Für das Schießjahr 1961/62 nimmt die SG Ulrichshögl erstmals mit einer Mannschaft an den zum zweiten Mal ausgetragenen Rundenwettkämpfen des Rupertigaues teil und im Januar 1964 richtet der Verein die erste Gemeindemeisterschaft der Gemeinde Ainring aus, an der sich auch die Schützen von Edelweiß Adelstetten und Almenrausch Perach beteiligen.

1964 werden unter der Terrasse des Vereinslokals fünf Schießstände mit einem Aufenthaltsraum neu errichtet, die mit einem Preisschießen im Juni eingeweiht werden. Bereits jedoch zum 31.Dezember 1970 kündigt der Gasthaus-Besitzer den Schützen die Benutzung der Räumlichkeiten auf. Die Ulrichshögler Schützen stehen auf der Straße und bei der Jahreshauptversammlung am 07.November 1971 zeigen sich ernsthafte Auflösungserscheinungen.

Verhindert wird dies zum einen durch ein Angebot der Wirtsleute des Ainringer Hof’s in Ainring, den Schützen für vorerst 10 Jahre ihre Kellerräume zur Nutzung zu überlassen, und zum anderen durch die Wahl von Peter Edfelder zum neuen 1.Schützenmeister, der nun das Ruder in die Hand nimmt. Wiederum in Eigenleistung wird im Keller eine Schießanlage mit sieben Ständen errichtet.

Ein weiterer Meilenstein für die inzwischen auf 103 Mitglieder angewachsene Schützengesellschaft ist die außerordentliche Mitgliederversammlung am 20.September 1979, wo mit großer Mehrheit der Beschluß gefasst wird, eine eigene Schießsportanlage zu errichten. Nachdem schon seit 1975 die ersten Überlegungen in diese Richtung laufen, sind der notwendige Grundstückskauf und die gesamte Planung mit Baugenehmigungen vom 1.Schützenmeister Peter Edfelder und 2.Schützenmeister Peter Götzinger vorbildlich vorbereitet, so dass am 01.Dezember 1979 bereits der 1.Spatenstich erfolgen kann.

Bauarbeiten Unter der Bauleitung von Ingenieur und Schützenbruder Hans Waldhutter schreiten die Arbeiten zügig voran und mit Fertigstellung des Rohbaues kann am 24.Oktober 1980 Richt-fest gefeiert werden. Nur der vorbildliche und unermüdliche Zusammenhalt der Ulrichshögler Schützen macht eine erfolgreiche Bewältigung dieses Projektes möglich.

Folgende Daten sind festzuhalten :

ca. 24.700 unentgeltliche Arbeitsstunden

ca. 390 cbm Beton und Stahlbeton

ca. 19 to Betonstahl und Baustahlgewebe

ca. 60 cbm Bauholz (größtenteils gespendet, selbsteingeschlagen und geschnitten)

ca. 5.500 cbm Erdbewegung, teils verbunden mit Felssprengungen

ca. 1.200 qm Gerüst auf- und abbauen


Als Dank für den unfallfreien Baufortschritt unternehmen dann ca. 100 Mitglieder und Freunde der Schützen eine Fußwallfahrt am 23.November nach Maria Plain mit anschließendem Dankgottesdienst, umrahmt von den Rupertisängern.

Die Einweihung der neuen Schießsportanlage findet am 19.Mai 1982 mit einem Festabend im Ainringer Hof und am 20.Mai 1982 mit einem Feldgottesdienst vor dem Schützenheim statt, bevor mit einem Preisschießen für KK-Waffen vom 21.-23.Mai 1982 die schießsportliche Feuertaufe der Anlage vollzogen wird. Es nehmen 171 Schützen aus nah und fern daran teil.

Das landschaftlich traumhaft gelegene Schützenheim, mit freiem Blick auf Salzburg, erfüllt mit vier Schießständen alle schieß- sportlichen Anforderungen:

Im oberen Stockwerk befinden sich 10 Stände für Kleinkaliber-Gewehr 50m und eine Anlage „laufender Keiler“.

Im Erdgeschoß sind 6 Stände für KK-Pistole 25m unterbracht.

Im Keller stehen für die Luftgewehr- und Luftpistolenschützen 14 Stände zur Verfügung, an denen auch der LG-Dreistellungskampf ausgeführt werden kann.

Ein Aufenthaltsraum und eine kleine Küche bieten darüberhinaus auch für den gesellschaftlichen Teil des Schützenlebens genug Platz. Von nun an herrscht das ganze Jahr über reger Schießbetrieb: über die Wintermonate sind die Luftgewehr- und Luftpistolenschützen beim Vereinsschießen im Einsatz, während über den Sommer verteilt fünf KK-Vortelschießen, offen für alle Schützen, zur Austragung gelangen.
Rohbau
Feldgottesdienst
Schützenheim
Welche Bedeutung das neue Vereinsheim für die Schützengesellschaft hat, lässt sich an der Entwicklung der Mitgliederzahlen ablesen: zum 01.01.1983 hat sich die Mitgliederzahl gegenüber vor dem Schützenhausbau auf 221 mehr als verdoppelt.

Am 01.Juli 1984 wird das 75-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe mit einem großen Bierzelt und Fest-umzug gefeiert. Neben dem Patenverein SG Höglwörth-Anger nehmen 56 Schützen- und Ortsvereine, sowie 6 Musikkapellen daran teil.
Fahne Vorderseite Fahne Rückseite
Die restaurierte Vereinsfahne der Schützengesellschaft:
Gedenkstein

Maria Höglauer als Fahnenmutter und Rosmarie Edfelder als Fahnenbraut heften Bänder an die Fahne. Regina Dusch überreicht das Trauerband und Birgit Edfelder übergibt ein Erinnerungsband an den Patenverein.

Als Erinnerung an dieses gelungene Gründungsfest, das bei herrlichem Sonnenschein stattfinden konnte, wird beimVereinsheim dieser Gedenkstein aufgestellt, vom Steinmetzbetrieb Stefan Wimmer, Ulrichshögl gestiftet.

Neben dem Schützenhausbau war nun das nächste Großereignis innerhalb kürzester Zeit abgewickelt worden, für deren Gelingen neben jedem einzelnen Mitglied v.a. der 1.Schützenmeister Peter Edfelder, der 2.Schützenmeister Peter Götzinger und Anton Edfelder als Arbeitskoordinator, Vereinswirt und Festleiter gefordert waren und in der Verantwortung standen.

Den bis heute größten sportlichen Erfolg kann Regina Dusch mit der Luftpistole bei den Europameisterschaften 1986 im finnischen Espoo erringen: Sie wird Vize-Europameisterin in der Juniorinnen-Klasse mit 379 Ringen in der Einzelwertung.

Zusammen mit Margit Stein (Deeden) und Gudrun Gust (Schierling) stellt sie in der Mannschaftswertung sogar einen neuen Weltrekord auf, was den Dreien hier überlegen den Europameister-Titel einbringt.

Bei der Rückkehr nach Ainring wird die Europameisterin natürlich gebührend von den Vereinsmitgliedern mit der Musikkapelle Ainring bei heftigem Schneetreiben empfangen und gefeiert.

Die 1. Luftpistolen-Mannschaft mit den Schützen Regina Dusch, Helmut Guttenberger, Wolfgang Schuh und Andreas Steuer steigt 1988 in die Bezirksklasse auf, was vorher im Rupertigau noch keiner Mannschaft gelungen war. Bereits 1990 wird in dieser Klasse der 1. Platz erreicht und nach dem Sieg beim folgenden Aufstiegskampf steigen die vier Schützen Peter Dietl, Regina Dusch, Wolfgang Schuh und Andreas Steuer in die Oberliga auf.

Bei den Gau-Rundenwettkämpfen 1990/91 mit dem Luftgewehr erreicht die 1. Mannschaft mit den Schützen Josef Edfelder, Franz Höglauer, Hubert Höglauer und Franz Pelz den 1. Platz und sichert sich beim Aufstiegskampf in München-Hochbrück einen Startplatz in der nächstjährigen Bezirksklassen-Saison.

Einen zweifachen deutschen Meister stellt die SG Ulrichshögl mit Hubert Höglauer, der in der Juniorenklasse 1992 beim Bewerb „KK-Liegend“ mit 592 Ringen im Einzel als auch in der Mannschaftswertung auf dem Treppchen ganz oben steht.

Eine Ära geht mit der Jahreshauptversammlung am 25.März 1995 zu Ende, als der bisherige 1. Schützenmeister Peter Edfelder aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurücktritt. Neben sechs Jahren als 2. und drei Jahren als 3.Schützenmeister hat er 24 Jahre lang die Geschicke des Vereins bestimmt und ihn erfolgreich durch die schwierige Zeit geführt, als z.B. 1971 die Auflösung des Vereins schon zur Debatte stand, oder beim Schützenhausbau. Für seine Verdienste um die Schützengesellschaft Ulrichshögl wird er zum Ehren-Schützenmeister ernannt.

Für einen weiteren sportlichen Höhepunkt sorgt die 1. LP-Mannschaft, die in der Bezirks-Oberliga 1996 ungeschlagen bleibt und beim Aufstiegskampf in München-Hochbrück mit den Schützen Regina Altbauer, Wolfgang Schuh, Andreas Steuer und Michael Steuer in überlegener Manier den 1. Platz belegt und somit in die Landesliga-Süd aufsteigen.

Schon 1997 kann die Mannschaft das Ergebnis nochmals toppen: Beim Qualifikationsturnier für die neugegründete Bundes- und Regionalliga belegen die Schützen Regina Altbauer, Wolfgang Schuh, Franz Steiner, Andreas Steuer und Michael Steuer den 9.Platz unter 37 Mannschaften. Somit ist die Einteilung in die Regionalliga-Süd (= zweithöchste Klasse Deutschlands) für die neue Saison 1997/98 geschafft.
Bauarbeiten Umkleideraum In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 10.Juli 1998 wird beschlossen, einen Umkleideraum für den LG/LP-Stand im Keller zu errichten. Aufgrund der zunehmenden Schieß-Ausrüstung ist diese Erweiterung unausweichlich. Außerdem soll eine neue Heizungsanlae eingebaut werden.

Nach der Bauzeit vom 12.August bis 11.September 1998 kann der Umkleideraum, der sich jetzt unter dem gepflasterten Parkplatz befindet, bereits zum Beginn der neuen LG/LP-Saison in Betrieb genommen werden.






Nachdem seit der Schützenhaus-Einweihung 1982 hier schon viele KK-Preisschießen mit großem Erfolg ver-
Gedächtnisscheibe
anstaltet wurden, wollen die Ulrichshögler Schützen zum 90-jährigen Jubiläum 1999, neben einem Festabend im April, auch ein großes Preisschießen für LG und LP durchführen.

Vom 01.-19.September werden Preise im Gesamtwert von über 40.000,- DM ausgeschossen und insgesamt
741 Teilnehmer belohnen die Organisatoren um Josef
Edfelder und Hans Wetzelsberger.

Es geben sich u.a. die Olympia-Medaillengewinner Silvia Sperber-Seiderer und Hans Riederer die Ehre.

Nachdem die 1.LP-Mannschaft bereits 2000/01 den 1.Platz in der Regionalliga-Süd erreichen kann, aber beim Aufstiegskampf zur Bundesliga in München-Hochbrück scheitert, machen es die Schützen Regina Altbauer, Benjamin Kunz, Tobias Steinberger, Franz Steiner und Andreas Steuer 2002/03 besser:
Heimkampf in Mitterfelden In souveräner Manier erobern sie Platz 1 und sichern sich somit einen Startplatz für die 1.Bundesliga-Süd für die Saison 2003/04.

Verstärkt mit dem US-Kader schützen und Olympiateilnehmer Daryl Szarenski und Jan Erik Aeply gehen die Ulrichshögler LP-Schützen in ihre erste Bundesliga Saison und sorgen mit dem 2.Platz in der Endtabelle für eine faustdicke Überraschung.

Beim Endturnier um die deutsche Meisterschaft in Gelsenkirchen scheitern sie aber bereits in der 1.Runde am späteren deutschen Meister VSS Haltern.
Heimkampf in der Schulturnhalle in Mitterfelden im Dezember 2003


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